Schiefer Dachziegel haben eine lange Tradition und werden in ganz Deutschland eingesetzt. Die größte Verbreitung haben diese Dachziegel in den Regionen, in denen auch Schiefer abgebaut wird, wie beispielsweise in Rheinland-Pfalz oder Nordrhein-Westfalen sowie im Süden von Bayern oder auch in Sachsen. Schieferziegel können übrigens nicht nur für das Dach, sondern auch für die Fassaden verwendet werden. 

Schon die Menschen der Eiszeit nutzten vor rund 15.000 Jahren Schiefer als Bodenbelag, zur Schmuckherstellung oder als Zeichenutensil, das belegen Funde im Raum zwischen Rhein und Mosel.  Später entdeckten die Römer den Schiefer als geeignetes Baumaterial, als sie in der Eifel siedelten. 

Und im Hochmittelalter wurde der Schiefer als beliebtes Bedachungsmaterial eingesetzt. Moselschiefer ist heute noch auf historischen Klöstern oder Schlössern zu sehen. Er hat eine hervorragende Qualität und wurde schon im 19. Jahrhundert nach Bayern und in die Niederlande verkauft.

Ursprung des Schiefers

Der heute benutzte Schiefer ist ungefähr 400 Millionen Jahre alter Tonschlamm, der sich auf dem Grund des Meeres abgesetzt hat und sich dort durch den hohen Wasserdruck zu Tongestein verdichtete. Durch die Verschiebung der Kontinentalplatten wurde auch der Schiefer, beziehungsweise damals die Schicht aus Tonstein über den Boden gezogen und im Rahmen der Gebirgsbildung zusammengepresst und -gefaltet. 

Während dieses Prozesses entstand auch eine große Hitzeentwicklung, die dafür sorgte, dass die Tonminerale zu Glimmer kristallierten und dadurch die Struktur des Gesteins veränderten. Der Schiefer wurde infolgedessen sowohl matt glänzend als auch leicht spaltbar. Während dieser Prozesse, die weltweit zu Schiefervorkommen führten, entstanden aus dem Tonschlamm unterschiedliche Gesteinsvarianten. 

Nicht alle sind als Dach- oder Fassadendeckung geeignet, da häufig Erze oder andere Verunreinigungen im Schlamm landeten. Dadurch können die Steine übrigens sogar rosten! Daher muss zuvor stets eine geologische Analyse des Materials durchgeführt werden, um die Eignung des Schiefers festzustellen.

Herstellung der Schiefer Dachziegel

Die Schiefer Dachziegel werden aus qualitativ hochwertigen und zur Dachdeckung geeigneten Schieferplatten hergestellt. Dafür wird der Schiefer zuerst in Blöcke geschnitten und dann in dünne Schichten gespalten. Hier sind unterschiedliche Größen und Formate möglich. Die Kanten werden anschließend nachbearbeitet und poliert, um eine glatte und gratfreie Oberfläche zu erhalten. 

Die Anforderungen an die Dicke der Schichten sind je nach Land unterschiedlich, in Deutschland liegt die Spaltdicke bei 4 bis 6 mm, in Frankreich beispielsweise bei 2,5 bis 4 mm. Dadurch lassen sich die Platten leichter befestigen und aufgrund des geringeren Materialeinsatzes ist das Schieferdach günstiger. Allerdings sind dünnere Ziegel in Deutschland wegen des kälteren Klimas nicht geeignet. 

Zur Befestigung werden Löcher in die Platten gebohrt, um sie später mit Nägeln am Dach befestigen zu können. Bei den Nägel gibt es eine Auswahl verschiedener Materialien (Kupfer, Edelstahl oder feuerverzinkte geschmiedete Schiefernägel).

Verschiedene Deckarten für Schiefer Dachziegel

Es gibt ganz unterschiedliche Arten der Dachdeckung, die bei Schiefer Dachziegeln möglich sind oder bevorzugt werden. 

Beispiele dafür sind:

  • Die Wilde Deckung mit unbehauenen Steinen. Sie wird Freihand durchgeführt und ist sehr aufwendig und individuell.
  • Die Altdeutsche Deckung mit unterschiedlich großen Schiefersteinen, die schuppenförmig angeordnet und nach oben hin kleiner werden.
  • Die Schuppendeckung ähnelt der altdeutschen Deckung, ist aber einheitlicher und wird mit gleich großen und gleich breiten Steinen durchgeführt.
  • Die Universaldeckung wird mit quadratischem Dachschiefer durchgeführt und ist daher günstiger.
  • Die moderne Dynamische Rechteck-Doppeldeckung kombiniert verschieden große und hohe Reihen von rechteckigen Steinen. Das ist sehr aufwändig, wirkt aber auch besonders lebendig.
  • Die einfache Rechteck-Doppeldeckung verläuft geradlinig, nutzt quadratische und rechteckige Steine und passt sich dadurch jeder Dachform an. Sie gehört zu den preiswerteren Optionen.
  • Die klassische dekorative Deckung mit Spitzwinkel wird mit quadratischem Schiefer hochkant verlegt und ist die typische Eindeckung für Herrenhäuser.

Welche Vorteile bieten die Schiefer Dachziegel?

Dachschiefer überzeugt durch viele gute Eigenschaften. Er ist ein robuster und strapazierfähiger natürlicher Rohstoff, der für die Langlebigkeit der Bedachung sorgt. Er wirkt optisch edel und steigert außerdem den Immobilienwert. Auch die Pflege, beispielsweise bei auftretender Bemoosung, ist von Fachbetrieben einfach durchzuführen. Hierfür und für alle Rückfragen zum Thema Schiefer oder Dachdeckung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.