Das Flachdach genießt nicht überall einen guten Ruf. Es gilt immer noch als relativ schadensanfällig, obwohl diese Dachvariante bei fachgerechter Ausgestaltung einem Steildach in nichts nachsteht. Wer sich für ein Flachdach entscheidet, sichert sich außerdem einige interessante Vorzüge, über die wir hier berichten möchten. Auch die tatsächlichen Nachteile geraten dabei in den Blick. So helfen wir Ihnen weiter, wenn Sie vor der Entscheidung stehen: Flachdach oder nicht?

Was ist überhaupt ein Flachdach?

Doch klären wir besser zuerst, was genau ein Flachdach ist. Ein Flachdach muss nicht vollkommen flach, das heißt: neigungsfrei sein. Eine geringe Neigung ist erlaubt, eine klar definierte Grenze gibt es dafür nicht. Bei einem Winkel von bis zu 10 Grad spricht man aber allgemein von einem Flachdach, weil darüber eine Steildacheindeckung möglich wird. Es gibt sogenannte „genutzte Flachdächer“, die als Dachgarten oder Terrasse dienen, und „ungenutzte Flachdächer“, die nichts weiter als einfach nur Dächer sind.

Das sind die Vorteile des Flachdachs

1. Die Kosten
Ein Flachdach kostet je nach Ausführung weniger als ein Steildach: Das ist normalerweise der erste Vorzug, der einem potentiellen Bauherrn oder einer Bauherrin ins Auge fällt. Der vergleichsweise niedrige Preis macht das Angebot verlockend, hinzu kommen weitere Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind.

2. Das Gewicht
Diese Dachvariante weist zum Beispiel ein niedrigeres Eigengewicht auf als das Steildach. Das erleichtert die statische Planung und spart zusätzliches Geld.

3. Die Aufstockung
Wenn das Haus schon lange fertig ist, besteht oftmals die Möglichkeit, eine weitere Etage daraufzusetzen und so den Wohnraum zu erweitern. Allerdings muss die Statik im Vorfeld darauf ausgerichtet sein.

4. Die Lichtführung
Richtig schön wird es bei der Lichtführung: In ein flaches Dach lassen sich Lichtkuppeln integrieren, die für einen sehr natürlichen Tageslichteinfall sorgen. Das gilt selbstverständlich nur für die oberen Räume, entfaltet aber eine derart angenehme Wirkung, dass die meisten Menschen davon sehr angetan sind.

5. Der Außensitz
Ein Flachdach kann relativ problemlos als Dachgarten oder Terrasse dienen, was bei einem Steildach nicht möglich ist. Mit fachkundiger Unterstützung lassen sich die meisten Flachdächer sogar begrünen und werden so zu entspannenden Oasen inmitten der Stadt.

6. Die PV-Anlagen
Auch PV-Anlagen sind höchst unkompliziert auf einem Flachdach montierbar. Ein flaches Dach richtet sich zudem nicht nach einer bestimmten Himmelsrichtung aus, Sie können Ihre Module also immer Richtung Süden wenden oder eine flexible Lösung wählen.

7. Reparaturen
Irgendwann geht immer etwas kaputt. Ein Flachdach können Sie gefahrlos selbst besteigen, um es zu inspizieren, zu säubern und gegebenenfalls zu reparieren.

An dieser Stelle wird klar: Flachdächer bringen erstaunlich viele Vorteile mit, wahrscheinlich werden sie zu Unrecht stiefmütterlich behandelt. Aber wie steht es mit den Nachteilen?

Das sind die Nachteile eines Flachdachs

Nichts auf der Welt hat ausschließlich Vorteile, auch das Flachdach bringt gewisse Nachteile mit. Vor allem, wenn es an fachgerechter Montage und Reparatur mangelt, kann es zu Problemen kommen. Dann sickert vielleicht Wasser ins Haus, eventuell sogar unerkannt, und richtet teure Folgeschäden an. Zerstörte Bausubstanz und versteckter Schimmel waren schon immer höchst unwillkommen.

Wir empfehlen, das Dach zur Vorbeugung regelmäßig warten zu lassen und vor allem das Entwässerungssystem gründlich zu checken. Kommt es hier zu Verstopfungen, sind Pfützenbildung und Überschwemmungen nicht weit, und das tut Ihrem Dach garantiert nicht gut.

Ebenso ist es absolut wichtig, Schmutz und Pflanzensamen in gewissen Abständen zu beseitigen, damit es nicht zu ungewollter Begrünung und den zugehörigen Schäden kommt. Sind bereits Pflanzen gewachsen, müssen diese zeitnah weg.

Der Wartungszyklus eines Flachdachs ist höher als beim Steildach, und wer das nicht selbst erledigt, trägt automatisch höhere laufende Kosten.

Schneelasten können zum Problem werden: Die Tragfähigkeit muss entsprechend hoch sein und im Notfall gilt es, zumindest einen Teil des Schnees zu entfernen.

Schlussendlich lässt ein Flachdach keine Reserve-Ausbaufläche unter dem Dach übrig. Dennoch stellt es für viele Hausbauer eine äußerst praktische Lösung dar.