Wenn Sie heute einen Dachdecker in Düsseldorf oder einem anderen Ort suchen, dann machen Sie sich vermutlich wenig Gedanken darüber, wie der Beruf des Dachdeckers eigentlich entstanden ist. Das Bemühen um ein möglichst dichtes Dach reicht in seinen Anfängen weit zurück und die Techniken, das Innere von Gebäuden vor Nässe und Wind zu schützen, haben sich seither weiterentwickelt.
Die Jungsteinzeit als Ausgangspunkt des Dachdeckerberufes
Funde belegen, dass bereits in der Jungsteinzeit, die etwa 11.500 v. Chr. beginnt, damit begonnen wurde, Hausdächer mithilfe von verschiedenen Naturmaterialien abzudichten. Genutzt wurden vor allem:
- flache, schuppenartig geschichtete Steine
- Stücke aus Birkenrinde
- Schindeln aus Holz
Grund für diese Entwicklung war, dass der Mensch in dieser auch als Neolithikum bezeichneten Zeit damit begann, sich vom Dasein des durch die Welt ziehenden Jägers und Sammlers zu verabschieden und sich als Bauer dauerhaft an einem Ort niederzulassen. Das zog die Notwendigkeit einer sicheren und vor allem trockenen Behausung nach sich.
In den folgenden Jahrtausenden entwickelten sich nicht nur die Behausungen weiter, sondern auch die Arten des Dachdeckens. Es kamen neue Entwicklungen hinzu und die Dächer veränderten sich material- und formtechnisch langsam in die Richtung, die Sie heute kennen.
Der Dachdeckerberuf von der Antike bis zum Mittelalter
Wie heute bekannt ist, wurden bereits von den Sumerern in der Zeit um 3000 v. Chr. Ziegel aus gebranntem Ton hergestellt. Bei entsprechenden archäologischen Ausgrabungen wurden zudem glasierte Ziegel entdeckt. Ab circa 2000 v. Chr. wurden solche Tonziegel dann nachweislich in Ägypten und Griechenland genutzt. Über diese Stationen gelangten die Tonziegel und damit auch die Kunst, ein Dach mit ihnen abzudichten, schließlich bis nach Rom.
Die als „tegula“ (singular) bzw. „tegulae“ (plural, lateinisch für „Ziegel“) bezeichneten Ziegeldächer wurden in den kommenden Jahrhunderten zum beliebtesten Material zum Eindecken von Dächern und die Tonkultur konnte, nach einer Zeit der Stagnation, im 15. Jahrhundert, beflügelt von der Renaissance, eine Auferstehung feiern. Zu dieser Zeit gewannen Ziegeldächer auch in Deutschland einen immer höheren Stellenwert und dadurch auch der Beruf des Dachdeckers, der von da an unverzichtbar war, weil er die sichere und fachgerechte Verarbeitung der Ziegel gewährleistete. In der Folge konnten Häuser noch sicherer errichtet werden.
Die Kelten, die zwischen etwa 800 v. Chr. bis circa 500 n. Chr. zu den wichtigsten Volksgruppen in Europa zählten, waren insofern fortschrittliche Dachdecker, als sie die Schindeln mithilfe von Holznägeln bzw. Lederriemen fixierten. Auf diese Weise sorgten sie für mehr Stabilität und verhinderten, dass die Holzschindeln bei starkem Wind vom Dach des Hauses geweht wurden und jemanden verletzten.
Urkunden der Stadt Trier als frühe Zeugnisse für den Beruf des Dachdeckers
Aus dem Jahre 1190 stammt die erste schriftliche Erwähnung einer Lieferung von Dachziegeln. Der allererste, mit Namen erwähnte Dachdecker in der Stadt Trier war ein gewisser Hennekin von Yrtzich, der im Jahre 1333 einen Handwerksvertrag abschloss. Die Zünfte der von den Römern gegründeten Stadt beschlossen im Jahre 1396, Mitgliedern in Streitigkeiten Beistand zu leisten. Die Abbildung eines Prunkhammers von 1663 zeigt, dass es bereits zu dieser Zeit eine Art Zunft für sogenannte „Leyendecker“ gab.
Frühe Neuzeit – neue Materialien und Dachformen für Dachdecker
Bis ins 18. Jahrhundert hinein blieb allerdings in Europa die Holzschindel das beherrschende Material, mit dem Dachdecker in Düsseldorf, Paris oder Prag die Dächer vor Regen schützten. Der Grund lag darin, dass Holz relativ günstig war. Für einfache Häuser griffen Dachdecker auch auf Reet (Schilfrohr) zurück, da es noch billiger war als Holz. Da das Schindeldach im Laufe dieser Epoche aufgrund der um sich greifenden Holzknappheit immer stärker an Bedeutung einbüßte, wurde es schließlich weitgehend durch Ziegel bzw. Schiefer ersetzt. Ein weiterer Grund, warum die Dachdecker von der Holzschindel zum Dachziegel aus Ton übergingen, war die Brandgefahr, die von einem mit Holzschindeln gedeckten Dach ausging, etwa bei Gewittern mit Blitzschlag.
Als erster Vorläufer des modernen Daches, wie Sie es heute kennen, gilt das sogenannte „Rofendach“, das nach oben spitz zuläuft. Um eine solche Bauweise zu realisieren, nutzten die damaligen Dachdecker von Düsseldorf bis Augsburg zum ersten Mal Balken. Auch solche Entwicklungen zeigen, dass der Beruf des Dachdeckers im Laufe der Zeit immer komplexer und vielfältiger wurde. Die ursprünglich üblichen Pfetten- und Sparrendächer wurden zu neuen Dachformen weiterentwickelt.
Außerdem konnte aufgrund immer weiterentwickelter, moderner Technologien die Qualität der Arbeit der Dachdecker stetig optimiert werden. Es entstanden beispielsweise viele neue, sehr belastbare und zugleich umweltfreundliche Baustoffe für die Dachabdeckung. Es wurden Lösungen für leichtere Dachkonstruktionen entwickelt, Dachdecker in Düsseldorf und an vielen anderen Orten nutzen heute beispielsweise Fugen zur besseren Ableitung von Regenwasser. Darüber hinaus kommen Schweißbahnen Schweißbahnen zum Einsatz, durch die der ausgebildete Dachdecker die verschiedenen Arbeitsschritte schneller und unkomplizierter ausführen kann.
Dachdecker heute – Beruf mit vielen Facetten
Der Beruf des Dachdeckers zählt heute in Deutschland zu den anerkannten Ausbildungsberufen mit dualer Ausbildung (im Betrieb und in der Berufsschule) und fällt in den Bereich der sogenannten Handwerksberufe. Die Herausforderungen für einen Dachdecker sind vielfältig und wenn Sie sich für diesen Beruf entscheiden, haben Sie heute mehr zu tun, als nur Dachziegel fachgerecht auf einem Dach zu platzieren. Egal, ob Sie als Dachdecker in Düsseldorf oder in Barcelona arbeiten, im Rahmen Ihrer Tätigkeiten benötigen Sie zahlreiche Fachkenntnisse und Fähigkeiten, beispielsweise zu:
- unterschiedlichen Dachformen
- Werkstoffen
- Techniken und Arbeitsverfahren
- Maschinen und Arbeitsverfahren
- Lebensgewohnheiten der Menschen
- Bedeutung von Umwelteinflüssen
Die Ausbildung zum Dachdecker dauert in der Regel drei Jahre und endet mit dem Abschluss als Dachdecker-Geselle. Wichtige Voraussetzungen für die Arbeit als Dachdecker sind neben guten mathematischen Kenntnissen auch die Schwindelfreiheit sowie Sorgfalt und Teamfähigkeit.
Die wichtigsten Tätigkeiten – das hat ein Dachdecker zu tun
Dachdecker in Düsseldorf, Lissabon oder Paris decken unglaublich viel Aufgaben ab. Sie reparieren, warten und sanieren in die Jahre gekommene Dächer, erstellen Holzkonstruktionen für Fachwerkwände und Dachstühle und sorgen für die Verkleidung von Hausaußenwänden. Dachdecker verfügen also aufgrund ihrer Ausbildung über umfassendes Fachwissen, das es ihnen ermöglicht, alle Arbeiten zu erledigen, die mit dem Dach zu tun haben. Sie können von der Herstellung eines einfach konstruierten Dachstuhls bis zum komplexen Einbau eines Dachflächenfensters sämtliche Tätigkeiten ausführen. Zu ihren Aufgaben gehört der Aufbau von Lichtkuppeln, Abflüssen von Flachdächern und das Montieren von Schneefanggittern und Dachrinnen. Sie müssen aber auch die Fähigkeiten besitzen die zum Begrünen von Flachdächern notwendig sind. Außerdem gehört es zu ihren Aufgaben, Blitzschutzanlagen zu konstruieren und zu bauen, und auch auf dem Gebiet der Solarenergie sollten sie Fachkenntnisse haben. Gerade das Wissen im Bereich der erneuerbaren Energien wird für Dachdecker immer wichtiger.